Wo kauft man eigentlich Hühner?
Bei Aldi und Lidl. Normalerweise. Aber die legen nicht so gut. Die Frage muss also besser lauten: Wo kauft man eigentlich lebende Hühner? Und welche überhaupt?
Zwei Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind…
Der Kauf
Wir haben im Dorf einen gut geführten Raiffeisenmarkt. Da kommt jeden Samstag um 10.15 Uhr der Hühnerwagen. Ja, sie haben richtig gelesen. Der Hühnerwagen. Ein großer LKW eines Hühnerzüchters aus Ostwestfalen (Da scheint ein Nest zu sein – schönes Wortspiel!) auf dem viele verschiedene Hühnerrassen in großen Plastikkörben untergebracht werden. Und die kann man dann kaufen und sich nebenbei beraten lassen. Als Anfänger darf man auch einfache Fragen stellen. Jedenfalls bei unserem Hühnerwagen.
Die Rassen
Und da kann man auch erfahren, worin sich Hühnerrassen unterscheiden. Da gibt es nämlich lebhafte, scharrfreudige (Achtung liebe Rasenbesitzer!), laute, leise, gut legende, anfängerfreundliche, flugfreudige und viele andere Charakterzüge. Und darüber sollte man sich vor dem Kauf Gedanken machen. Die Größe des Stalls, die Umgebung, die Nachbarn, der Garten, all das spielt dabei eine Rolle.
Da haben wir aber nicht gekauft. Wir haben nach unserem England-Urlaub alles fertig gehabt und noch eine Woche Resturlaub zu Hause. Also ideal zur Eingewöhnung der neuen Hühner. Und meine Frau hat einen Kollegen, der auch Hühner hat. Von einem Geflügelhof in der Nähe von Kalkar. (Die Stadt mit dem schnellen Brüter…) Und die Wegbeschreibung lautete ganz einfach so: Von Xanten aus kommend hinter dem Puff rechts abbiegen! Wirklich.
Und da sind wir dann hingefahren. Mitbringen muss man einen Umzugskarton oder ähnliches, je nach Anzahl der Hühner.
Wat wollnse denn haben? lautete die knappe Frage der Hühnerhof-Dame. Tja, die Rassen, die wir uns vorher ausgesucht haben, waren leider nicht alle da. Können wir aber bestellen! Nee. Was haben sie denn da? Und dann wurde es unromatisch. Denn die Frau öffnete einen Stall, schnappte sich eine lange Eisenstange mit einem Haken und holte aus einer Menge von 50 Hühnern innerhalb von Sekunden drei verschiedene raus, in dem sie mit dem Haken um die Füße der Hühner griff und diese mit einem erfahrenen Handgriff in den mitgebrachten Karton beförderte. Vielleicht doch der Hühnerwagen? Zu spät. Da hatten wir also unsere Hühner. 20-22 Wochen alt. Kostenpunkt: 22 Euro. Für drei. Ein Sussex, ein Königsberger und ein nicht näher zu identifizierender Braunleger. Wer näheres weiß, melde sich bitte. Nein, es ist kein Maran. Ich glaube die Hühner sind uns bis heute dankbar, dass wir sie genommen haben. Aber dem Hühnerhof sind wir auch dankbar. Aber davon später.
Und damit fuhren wir dann nach Hause. Als stolze Hühner-Besitzer. Nichtsahnend was da noch alles kommen sollte…
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